Man unterscheidet zwischen biobasierten und biologisch abbauberen Kunststoffen. Doch können biobasierte Erzeugnisse der Umwelt schaden. Wie entsorgt man richtig?
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Biobasierte Erzeugnisse stammen laut dem Umweltbundesamt teilweise oder vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen, welche biologisch abbaubar oder nicht abbaubar sein können. Werbeartikel aus biobasiertem Kunststoff sind Bambusgeschirr und Bio-Buttons aus natürlichen Rohstoffen. Weitere Beispiele finden Sie in unserem Shop.
Biologisch abbaubar bedeutet nach DIN EN 13432, dass sich ein Material (nach einer festgelegten Zeit und unter idealen Kompostierbedingungen) zu mehr als 90% zu Wasser, Kohlendioxid (CO2) und Biomasse zersetzt. Die drei gängigsten abbaubaren Kunststoffe sind derzeit Stärkekunststoffe, Polylactid (PLA) und Polyhydroxyfettsäuren (PHF). Die hauptsächlichen Grundbestandteile sind neben Cellulose und Zucker, vor allem Stärke, welche vornehmlich aus Mais, Weizen und Kartoffeln gewonnen wird. Werbeartikel aus biologisch abbaubarem Kunststoff sind Fruchtgummi-Tütchen, Seifenschalen, Kugelschreiber, oder Trinkflaschen aus Zuckerrohr.
Die Entsorgung
Biologische Abbaubarkeit
Industrielle Kompostierung
Die Problematik
Eine kompostierbare Plastiktüte ist für den Verbraucher bemerkenswert und klingt besonders umweltfreundlich. Jedoch muss die grundsätzliche Annahme, dass biologisch abbaubare Kunststoffe pauschal umweltfreundlicher sind als konventionelle Kunststoffe, zurückgewiesen werden. „Zwar kann die Verwendung nachwachsender Rohstoffe zu einer Schonung fossiler Ressourcen und zu einer Verbesserung der CO2-Bilanz führen; Vorteile in einer oder zwei Wirkungskategorien reichen im Regelfall aber nicht aus, um eine Grundüberlegenheit zu begründen.“ (Umweltbundesamt, „Biologisch Abbaubare Kunststoffe“, August 2009).
Es kann daher sein, dass die Herstellung von Biokunststoffen energieaufwändiger und umweltschädlicher (Übersäuerung des Bodens, hoher Wasserverbrauch, Klimabelastung, etc.) ist, als die Fertigung aus Primärrohstoffen. Aber auch dies gilt nicht pauschal. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ökologische Sinnhaftigkeit eines Werbeartikels jeweils im Einzelnen geprüft werden muss.
Wir stehen dem Streben nach ökologischen Alternativen grundsätzlich sehr positiv gegenüber und beraten Sie gerne, welche Artikel und Materialien in Ihrem Fall Sinn machen. Sprechen Sie uns an.
(Wieder)Verwertung Biokunststoffe
Fazit
- Biokunststoffe können eine sinnvolle Alternative darstellen, vor allem wenn Sie aus pflanzlichen Bestandteilen produziert werden. Vorausgesetzt die dafür genutzten Rohstoffe gehen nicht zu Lasten der Nahrungsmittelkette.
- Biologisch abbaubare Kunststoffe können wegen der Emissionsreduktion und Schonung fossiler Ressourcen ebenfalls sinnvoll sein. Jedoch ist eine ganzheitliche Betrachtung der Ökobilanz über gesamten Produktlebensweg von der Gewinnung der Rohstoffe, über die Herstellung und den Transport bis hin zum Recycling oder zur Entsorgung notwendig.
- Generell gilt: Eine Mehrfachnutzung von Produkten spart Ressourcen und schont die Umwelt (siehe hierzu auch Mehrweg statt Einweg).
- Die Verwendung von recycelten Materialien (Sekundärrohstoffen) für die Herstellung neuer Produkte ist besser als die Verwendung neuer Primärrohstoffe. Grundvoraussetzung für ein Recycling ist aber ein qualitativ hochwertiger Primärkunststoff.
- Biobasierte Kunststoffe sind dann am besten, wenn sie aus nachhaltiger Forst- oder Landwirtschaft stammen und vorzugsweise aus Reststoffen der verarbeitenden Industrie hergestellt werden (z.B. Stoffreste aus der Textilindustrie, Obstschalen und -kerne aus der Nahrungsmittelproduktion)