Um Ihnen einen besseren Überblick über die Vielzahl der Normen, Zertifikate und Gütesiegel zu verschaffen, haben wir die wichtigsten Standards für Sie zusammengestellt.
Der „Global Organic Textile Standard“ (GOTS) ist als weltweit führender Standard für Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern anerkannt. Auf hohem Niveau definiert er umwelttechnische Anforderungen entlang der gesamten textilen Produktionskette und fordert gleichzeitig die Einhaltung von Sozialkriterien.
„Organic Cotton“ ist ein international gängiger Begriff für streng ökologisch geprüfte Baumwolle. Beispielsweise steht er für unbehandeltes Saatgut, einer Distanz zu genmanipulierten Pflanzenfeldern, Reduktion von Düngemitteln und dem Einsatz von nützlichen Insekten.
Öko-Tex markiert schadstoffgeprüfte Textilien. Der Oeko-Tex® Standard 100 ist ein weltweit einheitliches Prüf- und Zertifizierungssystem, welches bestätigt, dass bei der Herstellung entlang des gesamten Fertigungsprozesses keine gesetzlich verbotenen und gesundheitsbedenklichen Chemikalien verwendet werden.
„Bluesign“ ist eines der strengsten Textilsiegel. Es testiert zum Einen gesundheitliche und chemische Unbedenklichkeit und wirkt zum Anderen auf eine ökologische Optimierung der gesamten Lieferkette der Mitgliedsorganisationen hin.
Die „Business Social Compliance Initiative“ (BSCI) ist eine branchenübergreifende Unternehmens-Initiative, welche zur Selbstregulierung einen Überprüfungssystem (Code of Conduct) zur Einhaltung von Sozialstandards entwickelt hat. Dieser orientiert sich im Kern an den Arbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).
SA8000 ist ein internationaler, finanziell unabhängiger Standard mit dem Ziel, Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern weltweit zu verbessern. Sie basiert auf Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der Vereinten Nationen (UN). Für die Zertifizierung melden sich Unternehmen selbständig und auf freiwilliger Basis bei der SAI an.
Die „Fair Wear Foundation“ (FWF) ist eine europäische Multi-Stakeholder-Initiative, die sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie einsetzt. Die FWF überprüft als unabhängige Stelle das Einhalten der Verhaltenskodizes ihrer Mitgliedfirmen und deren Produzenten. Mitglieder verpflichten sich Arbeitsstandards, wie Ausschluss von Kinderarbeit und Diskriminierung, existenzsichernde Löhne und eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung einzuhalten.
Auf globalen Märkten, mit multinationalen Konzernen als Abnehmer, sichern Produkte mit dem Fairtrade-Siegel Kleinbauern und lohnabhängig Beschäftigten auf Plantagen existenzsichernde Preise zu. Fairtrade arbeitet daher daran, dass faire Löhne beim Erzeuger ankommen und trägt somit intensiv zur Verbesserung von Lebens- und Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern bei.
„Supplier Ethical Data Exchange“ (SEDEX) ist eine online basierte Plattform auf der Mitgliedsorganisationen durch Offenlegung Ihres ethischen und sozialen Handelns für Transparenz der weltweiten Lieferkette sorgen. Durchgeführte Audits orientieren sich an dem SMETA-Katalog, welcher nach dem Best-Practice Prinzip Prüfkriterien für gutes CSR festlegt, Handlungsempfehlungen ausspricht und eine Vergleichbarkeit gewährleistet. Prüfberichte enthalten Themen wie Arbeitsbedingungen, Gesundheits- und Umweltschutz und ethischen Geschäftspraktiken.
Der „Blaue Engel“ kennzeichnet Produkte und Dienstleistungen, die umweltfreundlicher als vergleichbare sind. Beurteilt wird der gesamte Lebensweg unterschiedlicher Produktgruppen, der geprüften Kriterien entsprechen muss. So werden Produkte immer umweltfreundlicher.
Dieses Gütesiegel wird derzeit von folgenden Organisationen vergeben: Bundesministerium für Umwelt, Bundesumweltamt, RAL gemeinnützige GmbH, Jury Umweltzeichen.
Das Gütesiegel „Bio“ kennzeichnet Erzeugnisse aus ökologischem Landbau. Die Einhaltung der Kriterien der unterschiedlichen Prüfsiegel (deutsche oder europäische Version) wird von den nationalen Öko-Kontrollstellen und ggfs. den Anbauverbänden überwacht. Deutsch Bio-Produkte (sowohl Pflanzliche als auch Tierische) sind u.a. nicht genverändert oder mit chemisch-synthetischen Mitteln versetzt. Sie enthalten keine Lebensmittelzusatzstoffe und dürfen nur maximal 5% nicht ökologisch erzeugte Zusätze enthalten.
Das „EU Ecolabel“ ist das europäische Pendant zum Blauen Engel und kennzeichnet ebenfalls Produkte und Dienstleistungen mit besonderer Umweltverträglichkeit und geringerer Gesundheitsbelastung.
Das „Eco-Management and Audit Scheme“ (EMAS) ist nach eigenen Angaben das weltweit anspruchsvollste Umweltmanagement-System für Unternehmen und geht über die Anforderungen internationaler Normen hinaus. Mitgliedsorganisationen betreiben auf freiwilliger Basis ein eigenes Umweltmanagementsystem. Hierbei unterwerfen sie sich europäischen Qualitätskriterien und staatlichen Überwachungsmechanismen mit dem Ziel eingesetzte Ressourcen zur Herstellung von Produkten oder Dienstleistungen intelligent einzusetzen, zu kontrollieren und die Auswirkungen zugunsten des Umweltschutzes fortlaufend zu minimieren.